Ein gebrauchter Samstag

Die 1. Mannschaft des MHV traf nach der 3-wöchigen Herbstferienpause auf die 2. Mannschaft von Fortuna Düsseldorf. Der Matchplan lautete die bisher gute Ausgangslage in der Tabelle auch gegen diesen unangenehmen Gegner weiter auszubauen. Als Vorbereitung hatten die Meerbuscher unter der Woche ein Testspiel gegen den ambitionierten Landesligisten HSG am Hallo aus Essen nur knapp verloren und dabei eine durchweg sehenswerte und zufriedenstellende Leistung abgeliefert. Allerdings sollte an diesem Samstagabend alles anders kommen. Die ersten 20 Minuten verliefen eigentlich noch genau nach Plan. Obwohl nicht vollständig überzeugend führten die Meerbuscher mit 7:4 und hatten Ballbesitz zum 8:4. Diese Chance wurde leichtfertig vertan und die Fortuna startete die Aufholjagd und konnte die Partie über 11:11 in eine 13:11 Pausenführung drehen. Bei der Pausenansprache wurden die Probleme in der Deckung angesprochen und auch die fehlende Aggressivität vom Trainer eingefordert. Jedoch verhallte dieses Mal die Ansprache ungehört. Fortuna kam mit dem Rückenwind und der Gewissheit heute Abend etwas erreichen zu können aus der Kabine und legte weiter munter vor. Beim Stand von 19:15 nahm der Coach die nächste Auszeit und stellten die Formation erneut um. Diesmal schienen die Bemühungen zu fruchten, denn mit einem 3:0 Lauf konnte man wieder auf 19:18 aufschließen. Doch anstatt jetzt selbst den Rückenwind zu nutzen und das das Spiel zu drehen, verfiel man in das bekannte Fehlermuster und der Gast aus Düsseldorf sagt danke. Am Ende feierte die Fortuna auch einen in der Höhe völlig verdienten 28:20 Auswärtssieg.
 
„Das war heute die schwächste Leistung meiner Mannschaft, seit ich in Meerbusch aktiv bin“, so ein sehr enttäuschter und verärgerter Trainer Markus Wölke nach dem Spiel. „Wir haben heute zu keiner Zeit an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen können und das Versagen hat sich kollektiv durch alle Bereiche und Spieler gezogen. Dabei war die Trainingswoche positiv, aber vielleicht waren die 3 Wochen Pause insgesamt zu lang und die deutlichen Siege der ersten Partien haben dem einen oder anderen vielleicht auch den Blick für die Realität verstellt. Wir sind heute an einem Gegner gescheitert, der mit viel Leidenschaft und Herzblut gekämpft hat und daher den Sieg absolut verdient hat. Diese Grundtugenden haben wir heute nicht abrufen können. Wir müssen verstehen, dass wir nur von unseren Zielen reden und träumen dürfen, wenn wir bereit sind diese Leidenschaft und Aggressivität die Fortuna uns heute vorgelebt hat selbst mit auf die Platte zu bringen. Leichter ist der Weg dahin heute nicht geworden.“
 
„Jetzt gilt es diesen Warnschuss richtig zu verarbeiten und die Frustration in neue Motivation zu lenken. Mit dem Duell gegen den ungeschlagenen Tabellenführer TG81 steht jetzt ein richtungsweisendes Spiel auf dem Plan. Mit einem Erfolg können wir die Tabelle wieder begradigen, aber der Druck liegt jetzt auch vollständig bei uns. Diese Suppe haben wir uns selbst eingebrockt und müssen jetzt am kommenden Sonntag bei der TG81 versuchen die richtige Antwort zu geben. Denn einen fetten Herbstblues möchte eigentlich keiner haben“, so die Schlussworte vom Trainer.
 
 
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